Verschätzt


Von Bremsnes nach Kyrksæterøra
calendar_today 30. Juni 2024
timer 06:10 arrow_range 103,00 speed 16,67 north_east 1420 south_east 1460

Da Sonntags der erste Bus durch den Atlantik Tunnel erst um 12:40 fuhr hatte ich alle Zeit der Welt.
Zwischenzeitlich war auch die Gastgeberin von ihrem Motorrad Trip zurück und wir unterhielten uns noch etwas.
Da ihr Sohn noch Feuerholz auf dem Wagen hatte konnte sie mich nicht durch den Tunnel bringen.

An der Haltestelle traf ich auf ein fast schon altbekanntes Gesicht und ihre hinzugestoßene Begleiterin. Außerdem warteten noch ein Vater Sohn Gespann aus Kanada das sich ebenfalls nordwärts bewegte. Im Internet stand zwei bis fünf Räder. Kurzes Bangen aber der nette Busfahrer brachte alles unter uns so ging es unter dem Atlantik nach Kristansund.
Wir verplanten den Stop etwas und mussten noch einen kleinen Umweg durch die Stadt Richtung Fähre fahren.

Auf der anderen Seite angekommen war es auch schon Viertel nach Zwei und wir snackten noch ein bisschen.

Mit meinen noch frischen Beinen zog ich doch tatsächlich von dannen. Mit Rückenwind und gutem Asphalt war das Motto Kette rechts. Alles schien ganz leicht und das Ziel Trondheim in zwei Tagen kein Problem.

Das Wetter war grau bedeckt und nicht sonderlich angenehm. Links und rechts der Bundestraße war Wald und es wurde etwas ermüdend.

Zwischendrin traf man sich beim Päuschen wieder.
Zur Abwechslung ging es dann über ein paar Brücken und Tunnel und man hatte zumindest den getrübten Ausblick.

Beim nächsten Rastplatz trafen wir noch einmal aufeinander. Ich schlug die Einladung zum Pizza Essen gehen aus, da ich heute noch 50km nach Kyrksæterøra schaffen wollte. Da die beiden schon am Morgen an die 40km gefahren waren, war es ihnen nach Trondheim in zwei Tagen zu weit und sie wollen lieber zwei Zwischenstopps einlegen.

Ein leichter Regen setzte ein und es wurde zunehmend ungemütlich.
Bei den miesen Wetteraussichten hatte ich wenig Lust auf zelten. Ich fragte beim Campingplatz an und es gab eine Cabin für 300 NOK. Die Antworten waren doch sehr kurz und knapp und so ganz wusste ich nicht woran ich war. Da ich auch nicht wusste ob und wann ich eintreffe wollte ich aber auch nix ganz fix machen.

Nach 70 km spürte ich dann langsam die Beine und die beiden großen Anstiege standen noch bevor..

Das war dann auch ein ziemlicher Kampf aber immerhin konnte ich das mit der Cabin klären und man hinterlegte mir den Schlüssel.

Als ich endlich den letzten Scheitelpunkt überschritten hatte und es nur mehr bergab ging war ich schon sehr am Ende.. Beine, Rücken alles tat weh :( Im Hals kratzt es auch etwas und ich hoffe, dass ich mir nichts eingefangen habe..

Um Viertel nach Zehn an Platz angekommen klappte alles reibungslos und mit letzter Kraft Schwing ich mich aufs Bett.




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