Obwohl die zweite Fähre erst um 14:25 von Vassdalsvik nach Ørnes abfährt ist bereits früh morgens reges treiben.
Eigentlich sind es nur 2km zur ersten Fähre und dann noch einmal gut 30km zur nächsten.
Als ich aus dem Zelt luke sind alle anderen Zelte bereits abgebaut(!) und da war es vlt. halb 10.
Mit der Fähre um Elf ging es rüber. Sowohl an der Fähre als auch auf den nachfolgenden 30km trifft man bereits auf ungewohnt viele andere Radreisende.
Das Wetter ist so lala aber es gibt wie immer doch viele schöne Impressionen. In den Beinen spüre ich den Time Trial von gestern. Früh da sein bringt mir nichts aber verpassen will ich diese Fähre auf keinen Fall. Am Ende bin ich dann auch über eine Stunde vor Abfahrt da.
Es stehen bereits überall Räder. Man könnte fast meinen Deutsch und nicht Englisch sei die Lingua franca, denn bis auf die Franzosen Fraktion sprechen fast alle deutsch.
Ich mache noch Kaffee und die Aeropress Go sorgt für rege Begeisterung.
Es werden immer mehr und war es mir gestern schon zuviel ist das heute der absolute overload. Von der gestern weiter hinten zurück gebliebenen Gruppe schaffen es nur der Österreicher und fast punktgenau noch der Belgier.
Wo die anderen urplötzlich alle her kommen ist fast schon rätselhaft.
Am Ende sind es wohl 24 oder 25 Räder und die Fähre muss tatsächlich Autos zurück lassen. Soo viele Radreisende seien aber nicht die Regel sagte ein Mitarbeiter.
In Ørnes folgt ein etwas surreales Bild wie die Schar von Radreisenden in den Supermärkten einfällt.
Ausgerechnet dort fragt mich dann erstmals ein Kassierer und eine Mitarbeiterin woher ich denn komme und hier tue. Das dann noch xx andere solcher Gestalten folgen sollten ahnte er da wohl nicht xD
Die Menge zerstreut sich direkt und ich genieße die Ruhe.
Nach Bodø ist es zu weit und so ist der Plan auf irgendwas zwischen 30 und 60 Kilometer heran zu fahren um morgen gemütlich am frühen Nachmittag einchecken zu können.
Mal wieder ist ein Rastplatz inoffizieller Camping Platz. Beste Aussicht, Grasflächen und eine Toilette mit Trinkwasser. Was will man mehr. So überlege ich nicht lange noch weiter zu fahren und schließe mich den anderen an.
Dort sind bereits die Österreicherin, das Argentinisch-Deutsche Paar, das mich kurz zuvor abgehängt hatte und ein deutsches Pärchen.
Etwas später trudelt noch ein französisches Gespann ein und auch ein weiterer Deutscher schafft es noch.
Auch der Mann mit dem, bei Radreisenden äußerst beliebten, 1kg Nutellaglas, war lustigerweise wieder am Start. Er ist mit dem Auto unterwegs und war heute zu einem Gletscher gefahren. Auf den Bildern sah das schon cool aus. Ansonsten klang es nicht nach soo dem ultimativen Erlebnis.
Als Dessert gibt es dann also noch Lomper (Lefse?) mit Nutella. Es wird auch Fladenbrot des Nordens genannt und aus Kartoffeln hergestellt. Schmeckte ähnlich lecker wie Nutella Crepes.
Irgendwann setzt Regen ein und ich verabschiede mich ins Zelt.