Anstelle vom erwarteten Regen weckt mich die Sonne ( und die bereits im Aufbruch befindlichen Franzosen)
Um halb 10 sind dann auch die drei, vier Wohnwagen weg und ich hab die Idylle ganz für mich allein :)
Fast zu Schade nicht ins Wasser zu springen aber mit der Erkältung bin ich doch lieber noch vorsichtig.
Die Sanitäranlagen in unmittelbarer Umgebung nutze ich dankend und gegen 11 Uhr reiße ich mich los.
Erstes Ziel ist die Fähre von Horn. Die Strecke ist wieder wie gemalt und quasi ohne größere Steigungen!
Ich verplane es ein wenig die Zeit und muss etwas aufdrehen um die Fähre rechtzeitig zu erreichen. Fast genau passend kurz vor Öffnung der Schranke komme ich an. Bis zur Abfahrt wären es aber noch 15 Minuten Zeit gewesen. Eine Radreisende wartet ebenfalls zusammen mit einem älteren Ehepaar mit E-Bikes.
Auf der Insel ist es quasi unmöglich die nächste Fähre mit dem Rad zu bekommen und da Samstag ist bedeutet das 3 Stunden für weniger als zwanzig Kilometer.
Am nächsten Hafen hat sich die Radreisende von der Fähre zu zwei Campern gesellt und winkt aber ich habe irgendwie keine Lust auf Gesellschaft. Ich richte mich häuslich am Anleger ein und bei Sonnenschein lässt sich die Wartezeit gut absitzen.
Die wieder einmal kostenlose Überfahrt dauert dann nochmal eine gute dreiviertel Stunde. Noch immer verspüre ich wenig Lust auf Gesellschaft und so lasse ich die inzwischen auf drei Radreisenden angewachsene Truppe heute mal links liegen.
Nach der Ankunft Stelle ich fest, dass einer der Belgier von gestern ist. Wir tauschen uns kurz aus und dann rollen sie los.
Der dritte ist ein Österreicher, der sich einen Platz zum wildcampen in der Nähe suchen will. Der Belgier und die deutschsprachige biegen zum nächsten Campingplatz ab.
Mein Plan steht. Einkaufen und dann zum wild Camping Spot. Nochmal gut 37km mit etwas Anstieg zum Ende. Sollte machbar sein und nach drei Stunden Pause hab ich schon noch etwas Bewegungsdrang.
Es rollt gar wunderbar und ich flitze fast Mutterseelen alleine über die Straße. Abends zu fahren ist immer toll. Die Sonne sinkt und es gibt noch einmal ganz andere Lichtverhältnisse.
Die letzten Kilometer werden zu einer regelrechten Bergankunft, nachdem es sonst heute echt fast keine Steigungen gegeben hat.
Um 22:00 rolle ich beim Extra vor und kann noch Kaffee und Proviant für Sonntag erstehen, wo die Geschäfte hier geschlossen haben. Generell muss man schon etwas vorrauschauender Einkaufen, da die Abstände größer und Öffnungszeiten kürzer werden.
Nun geht es noch einmal richtig steile, asphaltlose Rampen rauf.. Erstaunlicherweise machen das die Beine sogar noch fast klaglos mit.
Auf dem Platz stehen bereits fünf, sechs Zelte und man kommt sich fast wie auf dem Campingplatz vor.
Ein paar Radreisen sind noch am Feuer aber ich biege direkt zur Wiese hin ab. Eventuell ist es sogar der Franzose von gestern.