Als ich um 7 Uhr aufwache überlege ich kurz ob ich doch die 8:45 Fähre nehmen solle aber drehe mich lieber noch einmal um. Da es nicht einmal 10km sind und die Fähre erst um 13:00 ablegt habe ich alle Zeit der Welt.
Obwohl die Sonne heute von dichten grauen Wolken verdeckt ist genieße ich den Morgen am Strand.
Mit den Füßen durch den Sand zu gehen ist einfach ein herrliches Gefühl.
Selbstverständlich wird es dann doch etwas hektisch als ich merke das ich so langsam ja los muss..
Das voll beladene Rad auf dem kleinen Pfad, im tiefen Sand, die Düne hindurch zu hieven wird zum Kraftakt. Das Rad sinkt komplett ein und man selbst hat auch keinen festen Stand..
Die Fähre wird gut genutzt und ist erfreulicherweise wieder kostenlos. Das sie fast zwei Stunden Fahrzeit hat hab ich irgendwie so gar nicht auf dem Schirm.
Trotzdem bleibt der Plan die nachfolgende Fähre noch zu nehmen, auch wenn das wieder etwas spät werden würde. Bis 21:30 sollte ich die 80km ja schaffen.
Direkt nach der Abfahrt ereilt einen anderen Radreisenden ein Platter aber er kommt alleine zurecht.
Auf tollen Küstenstraßen gwhr es dem Meer entlang.
Durch die vielen Auf und Abs in Kombination mit dem Kurvenreichtum der engen Straßen müssen die Autofahrer bisweilen ein ganzen Stück hinter mir her tuckern. Heute sind die allermeisten wieder wirklich sehr rücksichtsvoll.
Nun ging es den langen Anstieg des Tages auf fast 300 Meter hinauf. Das ist man seit den Lofoten so gar nicht mehr gewöhnt. Weder Körper noch Geist sind willig aber es bleibt ja keine Wahl :l
Da tatsächlich wieder etwas die Sonne durch kommt, fliegdn mit der Anstrengung die Kleider nur so vom Leibe. Das britische Paar zieht plötzlich an mir vorbei und wir klagen uns unser Leid.
In der Abfahrt ziehe ich im Tunnel wieder vorbei und wir trafenbuns später bei einem Aussichtspunkt wieder. Auch sie wollten noch die übrigen 30km bis zur Fähre durchziehen allerdings dort auf einen Campingplatz.
Der Verkehr hielt sich sehr in Grenzen und die heute erstaunlich vielen Kilometer unter der Erde durch sieben (?) Tunnel waren damit nicht so wild. Ein Tunnel war ziemlich spooky und es fühlte sich an wie in einen Minenschacht zu fahren. Eng, wenig Licht und feucht. Immerhin reichte der Platz gerade so um einem entgegen kommenden Camper Platz zu machen. Die meisten anderen Tunnel waren mit einem Warnsignal vor Radfahrern ausgerüstet, welches man durch Knopfdruck auslösen kann.
Entlang des Weges gab es heute eine Vielzahl an ganz unterschiedlichen Wasserfällen zu bestaunen.
Einmal hieß es dann noch quäl dich und es ging nochmal mit letzter Kraft auf 130m rauf.
Die Fähre ist ausnahmsweise pünktlich wie die Deutsche Bahn und ich muss sogar noch über 20 Minuten warten. Fix und foxi strecke ich den geschundenen Körper und schiebe gierig alle noch übrigen Müsliriegel in mich rein.
Wieder an Land ging es noch wenige Kilometer zu dem angepeilten quasi öffentlichem Zeltplatz, schön direkt oberhalb an einem Strand. Der Weg von linker Hand aus runter erscheint mir mit dem Rad etwas ungünstig und so geht es noch Mal 2km auf die andere Seite. Dort führt ein bestens ausgebauter Weg hinab auf die Rasenfläche und den Strand.
Es herrscht noch erstaunlich viel Leben.
Einige Feuer brennen um die gessen wird, auf dem Meer wird Kajak gefahren, Zelte werden aufgebaut und andere Spätankömmlinge schlagen auf.
Das Zelt steht um kurz vor 11 und ich koche doch noch.
Nach 12 ist Ruhe eingekehrt, bei mir gibt es noch einen Tee und lausche den Wellen.
(Geotracker scheint die Tunnel ohne GPS Signal nicht zu erfassen)