In der Nacht wach ich permanent auf und anstelle von Sonnenschein gibt es Regen.
Immerhin hab ich so nicht das Problem mit der Wärme im Zelt.
Morgens hüllt ein dichter Nebel alles ein. Das lockt mich nicht gerade hervor und so trödele ich vor mich hin.
Da das Thema Rückreise gestern immer wieder Thema war schaue ich auch nach der Lage. Die Flüge von Scandinavian Airlines (SAS) sind teilweise schon ausgebucht oder es gibt nur noch wenige Plätze. Da man relativ flexibel umbuchen kann entscheide ich mich nach einigem raumrechnen und abwägen für den 25ten.
Aktuell scheint man eher einen Platz früher zu bekommen als nach dem 25ten. Bei noch gut 450km plus eventuell noch der Rückweg vom Nordkap nach Honningsvåg sollte sich das gut ausgehen.
Kurz nach 11 geht es dann los. Der Weg folgt der E6 und man sieht durch den Nebel erstmal herzlich wenig.
Der Radweg führt mich einen Schlenker von der E6 weg aber den hätte ich mir auch sparen können. Immerhin kann ich dort in Ruhe snacken.
Wenig später auf der E6 kommt dann aber eine Bushaltestelle mit Bank und ich brunche erstmal in der mittlerweile kanllenden Sonne. Wird das etwa doch noch die erwartete Hitzeschlacht? Es ist so warm, dass ich auf Radlerhose und Trikot reduziere.
Bei dem Rastplatz vor dem ersten zu umfahren den Tunnel treffe ich die deutsche solo Radreisende wieder und tauschen uns kurz aus.
Mit erfreulicher Leichtigkeit geht es die 250m hoch und schon Sause ich Richtung Storslett bergab.
Obwohl der Ort nicht Mal 2000 Einwohner umfasst gibt es
Zusammen mit der Nachbargemeide vier Supermärkte.
Das Städtchen wirkt ganz nett und ich finde ein schönes Plätzchen zur Mittagspause.
Mittlerweile weht ein ordentlicher Wind und die Sonne wird zunehmen von Wolken verhangen. Trotzdem trocknet das Zelt gut ab nur ich muss wieder auf lange Hose, langes Trikot und Jacke wechseln.
Irgendwann muss es weiter gehen. Zumindest bis vor den 400 Meter Anstieg will ich heute kommen. Der Gegenwind ist nicht hilfreich und es wird Mal wieder zäh.
In Oksfjordhamn mache ich noch einmal länger Rast bevor es Richtung Anstieg des Tages geht. Entweder will ich oben einen Platz zum schlafen suchen oder das ursprüngliche Ziel von zwei antiken Hütten in Nordstraumneset ansteuern.
Der Anstieg gestaltet sich zwar als langwierig aber die Steigung ist weitestgehend moderat. Im zweiten Abschnitt erhöht sich die Schwierigkeit etwas aber auch das geht mit dem ein oder ändern Päuschen. Neben der Straße wird an vielen Stellen gearbeitet und auch der Asphalt wirkt sehr neu. Eigentlich werden die alten Straßen dann im besten Falle ja nur noch erhalten, wenn es erst einmal einen Tunnel gibt.
Oben angekommen werde ich mit herrlichem Ausblick belohnt und sogar ein Regenbogen zeigt sich.
Hier und da überlege ich mich nieder zu lassen aber ziehe dann doch immer weiter, bis es dann schon wieder bergab geht.
Unten sind die Straßen sind noch richtig nass. Erklärt dann auch den Regenbogen. Da hatte Gut-Wetter-David offenbar wieder einmal das Glück auf seiner Seite.
An den antiken Hütten angekommen ist niemand dort. Ich inspizieren das Innere und entscheide mich schnell dagegen die Nacht dort drinnen zu verbringen. Zu sehr liegt der Geruch von verbranntem Holz in der Luft und auch das "Bett" ist nicht sooo einladend ;)