Auch wenn ich erst um kurz vor eins eingeschlafen bin und die Vögel schwer aktiv sind, habe ich heute wieder deutlich besser geschlafen.
Um halb acht wird der Backofen angeworfen.
Dann läuft jemand an den Hütten und meinem Zelt vorbei. Wenn man ganz alleine ist immer noch ein etwas eigenartiges Gefühl.
Ich überlege kurz den Flug einen Tag früher umzubuchen aber lieber den Puffer und es ruhiger angehen lassen können.
Nach dem Frühstück mache ich eine kleine Rundwanderung und genieße das gute Wetter. Die Hütten sind den Lehmhütten von vor 500 Jahren nachempfunden. Eine Nacht hier verbringen zu dürfen fühlt sich schon noch Mal etwas besonders an.
Ich trage mich in das Büchlein ein und hinterlasse noch eine Kleinigkeit. Als ich aufbreche ist es dann schon Viertel vor Zwölf.
Genau passend kommt dann die erste Touri Gruppe.
Heute schraube ich mich deutlich schwerer den Berg hinauf. Die pralle Sonne setzt mir zu und mit dem Verkehr ist es auch nicht sonderlich angenehm.
Zwischendurch fängt es auf einmal kurz an zu nieseln und ein paar dunkle Wolken sind rechter Hand zu sehen, während man linker Hand blauen Himmel und Sonnenschein sieht.
Vorsichtshalber fülle ich eine Flasche bei der ersten Gelegenheit an einem Mini Wasserfall auf. Was man hat das hat man und trinkbar sollte das ja eigentlich schon sein.
Oben angekommen erwartet mich dann ein kleiner aber feiner Rastplatz, den ich dankend ansteuer.
Nach einer Weile fängt es an zu Niesel und ich mache mich an die Abfahrt. Die Straße ist weiter unten ziemlich nass und jedes vorbeifahrende Auto wirbelt einen Sprühnebel auf.
Es geht immer weiter auf der E6 und der Verkehr schränkt den Genuß doch ziemlich ein. Immerhin gibt es Rastplätze in Hülle und Fülle. Nur das Wetter will nicht mitspielen, weshalb ich nirgends lang verweile. An einem Rastplatz klettert ein Norweger mit Angel einen steilen Abhang hinunter und zwei Minuten später ruft er etwas. Ich schaue und zack hat er einen riesen Fisch an Land gezogen.
Kaum beiß ich in den Rosinen Boller geht es richtig mit dem Regen los. Dieser hält aber nicht allzulange an und bei den Temperaturen trocknet alles ziemlich schnell.
Das Wetter bleibt nun ein eigenartiger Mix aus Nieselregen, Sonne und Schauern.
Am nächstr. Rastplatz fällt mein Ständer plötzlich auseinander aber mit dem Multitool lässt es sich wieder richten.
Bei dem Wetter habe ich nicht wirklich Lust und peile den nächsten hoffentlich schönen Platz zum Übernachten an.
Gut 1km vorher sehe ich auf dem Bergrücken einen von Campern frequentierten Platz und sondiere von hinten die Lage. Dort sind bereits die beiden noch recht jungen Deutschen, die ich unterwegs schon getroffen hatte. Zwischen uns ein ein Rentier!
Da ich das Tier nicht stressen will, mache ich ein Foto und gehe dann mit dem Fahrrad über den Camper Stellplatz. Als ich bei den beiden angekommen bin sehr ich das Rentier leider nur noch aus der Ferne davon zockeln.