Besuch beim Frühstück


Von Olderfjord nach Repvåg
calendar_today 21. Juli 2024
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In der Nacht haben sich eine Vielzahl weiterer Insekten der Belagerung angeschlossen. Ich packe soweit möglich im Zelt zusammen und starte den Ausbruch. Die Angriffe halten sich in Grenzen aber ich bin froh als ich weg bin.

In Olderfjord verlasse ich nach Tagen die E6. Nun geht es immer entlang des Porsangerfjord - richtig schön.

Nach 40 Minuten finde ich einen schönen Platz zum Frühstücken, der durch eine steile Abfahrt mit losem steinigen Untergrund vor den Campern geschützt war.
Nur ein Bulli hatte sich runter getraut und dort wohl übernachtet.
Bei deren Abfahrt schaue ich mir Spannung zu. Die Freundin ist "zum Anweisen" vorsichtshalber nicht im Bulli :D Geht dann aber doch erstaunlich gut und ich bin alleine.
Alleine? Als ich meine Lomper in die Pfanne haue höre ich ein erstmal nicht richtig zu zuordnendes Geräusch.
Da ist es wieder. Es ist das auspusten von Luft aus dem Blasloch. Schnell suche ich die Wasseroberfläche ab. Genau ausmachen kann ich nicht was es ist. Intuitiv wirkt es wie ein Delphin, kann aber auch gut und gerne ein kleiner Wal sein. Er zieht erstmal nach Links von dannen, kommt wenig später aber nochmal zurück und schwimmt ein Stück auf mich zu.

Ich genieße den Kaffee und die Lomper mit dem letzten Nugatti. Am Strand nebenan erspähe ich dann noch ein Rentier, dass dort etwas apathisch rumsteht.

Als ich irgendwann aufbreche steht das arme Tier noch immer so da :/

Die Straße ist erfreulich leer und der Ausblick fantastisch.
Es gibt nur immer wieder Rentiere, die irgendwie die Straße mögen. Einmal komme ich mir vor wie ein Hütehund, als ich ein Dreigespann vor mir her treibe. Erst mit Camper Unterstützung kann ich dran vorbei ziehen.

Selbst der erste lange Tunnel ist perfekt und hat einen baulich abgetrennten Fahrstreifen für Radfahrer!
Dahinter gibt es einen tollen Rastplatz, auf dem ein regelrechter Hundetreff ist. Ich halte nur kurz an einer der Hütten, suche noch schnell die Toilette auf und dann geht es weiter.
Plan ist heute Abend den Nordkapp Tunnel zu durchfahren und dann direkt dahinter zu campieren.
Ein ordentlicher Wind setzt ein und ich muss lange Hose und Jacke anziehen.
Pausen machen da keinen großen Sinn und ich rolle erstmal weiter.
Irgendwann kommt dann ein einfacher Schotter Platz, von dem ein Pfad hinab zu einem Bächlein, auf seinen letzten Metern vor dem Fjord, geht.
Es gibt einen genau passenden Platz für mein Zelt und ich komme ins grübeln. Zwar ist es für meine Verhältnisse noch sehr früh aber wirklich viel Strecke habe ich ja auch nicht mehr vor der Brust.
Nach einer Rast beschließe ich zu bleiben und den Tunnel relativ früh morgens zu nehmen. 72km sind dann für morgen auch eine ganz angenehme Tour und im Falle der Fälle habe ich den Dienstag noch als Puffer.

Bei dem eigentlich gar nicht soo starken Wind ein Zelt aufzubauen ist dann auch nochmal was neues.




mail david.wenzel@gmail.com