Das Ende der Welt naht


Von Repvåg nach Nordkapp Basislager
calendar_today 22. Juli 2024
timer 04:55 arrow_range 80,30 speed 16,33 north_east 922 south_east 922

Gestern konnte ich, trotz ungewohnt früher Zeit, relativ gut einschlummern. Als ich um kurz nach fünf wach wurde startete ich also in den Tag.
Um sechs rollte ich dann allein auf weiter Flur Richtung Nordkaptunnel. Zwischendurch gibt es von Motorradfahrern einmal mehr den Daumen nach oben.

Nach 30 km musste ich die letzten Meter noch gegen harten Gegenwind ankämpfen. Schnell noch mit einem Müsliriegel und Haribo gestärkt und dann kommt die große Stunde meiner bislang verschmähten Warnweste!
Da ich wusste, dass es kalt werden würde zog ich immerhin die Jacke an. Die 212 Meter sause ich hinab und dabei wird es echt kalt. Der erste Gegenverkehr sind dann tatsächlich zwei andere Radler die sich hoch kämpfen.

Nun geht es an den Anstieg. Zwischenzeitlich herrscht immer wieder absolute Ruhe, weil so wenig motorisierter Verkehr unterwegs ist. Am Snuplass gönne ich mir ein Päuschen, danach zu jeder Kilometer Markierung.
Kommt doch Mal ein Auto ist immer genug Platz. Aüserdt entspannt. Das Licht am Ende des Tunnels kommt und ich freue mich auf ein Frühstück am Rastplatz.

Dort treffe ich direkt auf zwei Franzosen und zwei deutsche Radreisende. Einer kam vom Nordkap runter, der ander fährt heute hoch.

Das Frühstück fällt gezwungenermaßen etwas karg aus aber mit dem Rema in Honingsvåg ist Rettung in Sicht.

Vorher geht es nochmal durch einen langen Tunnel. Der Verkehr rollt mittlerweile aber es gibt einen passablen Seitenstreifen.

Auf dem Weg treffe ich noch zweimal die beiden jungen Deutschen, die heute ihren letzten Radfahrtag haben bevor es aufs Schiff geht.

Am Rema sitzt dann noch der Radler vom Rastplatz und wir setzen unsere Unterhaltung fort. Er will nach dem Nordkap noch mit dem Rad (und Bahn)über Schweden zurück fahren. Hat nach dem Ziel Nordkap aber etwas mit Motivationsproblemen zu kämpfen.

Nachdem ich Einkaufen war steht ein Tandem mit Gitarre neben meinem Ross. Welche ein Gefährt. Es gehört zu einem französischen Paar, das damit aus Frankreich hoch gefahren ist.

Doch nicht nur Radler fallen bei Supermärkten ein, natürlich brauchen auch die Motorradfahrer Stärkung.
So komme ich kurz vor dem Ende auch noch mit einem solchen in ein längeres Gespräch. Er ist aus Leipzig über den Osten in 8 Tagen hoch. Durchaus interessant.
Er hätte zwar auch Mal Lust auf eine Radreise aber seine quäl sich Zeit sei vorbei.

Da ich so früh los bin ist es kaum 12 und ich mache einen Abstecher in die Stadt. Wirklich ansprechend ist es auf mich nicht.

Auf dem Weg Richtung Nordkap soll es einen kleinen Strand geben. Bei diesem Wetter ist ein Bad in der Barentsee doch genau das richtige, auch oder gerade wegen den arktischen Wasser Temperaturen von vlt. 5°.

Gesagt getan sprang ich rein, drehte eine Runde und dann schnell wieder raus. Die Sonne schien noch prächtig und wärmte einen direkt wieder auf. Nur der Wind nervte etwas . Ich machte es mir bequem, doch langsam verschwand die Sonne hinter den Wolken.

Der Anstieg auf 280 Meter schlängelte sich mit 8/9% den Berg hoch und dazu kam noch fieser schräg seitlicher Gegenwind. Aber zum Schluss kann man auch das nochmal genießen.

Ich checke auf dem Campingplatz ein und sicher mir auf dem kleinen Stück für Zelte noch ein Plätzchen.
Obwohl der Platz klein ist herrscht ein ziemlicher Trubel.

Nach etwas ausruhen geht es erstmal ab unter die Dusche. Anschließend wird gekocht und der Plan der Bergbesteigung gerät in Vergessenheit.




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